Entscheiden Sie!

Kalendersprüche haben leider einen ziemlich schlechten Ruf. Das kommt vermutlich daher, dass sie nicht mehr nur auf Kalendern zu finden sind, sondern uns auch digital auf allen Kanälen ständig um die Ohren gehauen werden. Dabei gibt es darunter viele Juwelen. Mich begleitet seit geraumer Zeit ein Spruch – ich habe ihn mir an meine Pinnwand neben den Schreibtisch geheftet:

Entscheidungen bedeuten Fortschritt.

Entscheiden Sie! Egal, ob das ein “Ja” oder ein “Nein” bedeutet. Wichtig ist, dass Sie entscheiden. Dann erst können Sie den nächsten Schritt gehen. Selbst wenn die Entscheidung falsch sein sollte, können Sie das oft erst wissen, wenn Sie sie getroffen haben. Und dann kann man die Entscheidung in den meisten Fällen auch revidieren.

Warum Entscheiden so schwierig ist?

Neurowissenschaftlich bedeutet das Stress: Die Ungewissheit der Auswirkungen lässt den Pegel an Stresshormonen steigen. Wenn Sie die Entscheidung auf die ganz lange Bank schieben, kann das alle negativen Konsequenzen starken Stresses mit sich bringen: Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit, schlechte Stimmung.

Deshalb:

Nutzen Sie Ihren präfrontalen Cortex – Ihren Verstand – und zeigen Sie es Ihrer Amygdala.

Deren Aufgabe ist es, uns vor möglichen negativen Konsequenzen einer Handlung zu warnen. Dazu gibt es eine interessante Studie der Ruhr-Universität Bochum, die das Volumen der Amygdala mit dem Aufschieben von Entscheidungen in Verbindung bringen.

Bleibt mir nur, mich mal wieder mit Johann Wolfgang von Goethe zu verabschieden:

Entscheiden Sie besser ungefähr richtig als genau falsch.

Entscheiden Sie!